„Wahlplakate“ von Rappern Kollegah und Farid Bang aufgetaucht

Einen knappen Monat vor der Europawahl am 9. Juni sind Plakate mit den Rappern Kollegah und Farid Bang aufgetaucht. Wer sie platziert hat und zu welchem Zweck, ist noch unklar. In den sozialen Medien kursieren einige Bilder von der Aktion. Farid Bang veröffentlichte einen Post auf seinem Instagram-Profil, auf dem er vor „seinem“ Wahlplakat posiert. Dazu kommentierte er: „Döner bald 2,50 Euro“.

Auf dem Plakat ist der Rapper mit Lederjacke, Ketten und erhobener Faust abgebildet. Auf einem roten Hintergrund mit weißen Sternen steht „Farid Bang. Für Frauenrechte und Gleichberechtigung.“ Der Zusatz ist offenbar eine sarkastische Anspielung, denn der Düsseldorfer ist für seine frauenfeindlichen und sexistischen Äußerungen bekannt. Zudem wird auf das Datum der Europawahl verwiesen. In seiner Instagram-Story kommentierte der Rapper das Plakat mit zahlreichen Lachsmileys und der Frage „Wer hat das gemacht?“.

Kollegah trägt auf dem Plakat eine Uniform

Das Plakat mit Kollegah verweist mit einem blauen Hintergrund und gelben Sternen deutlicher auf die Europawahl. Der Rapper trägt darauf eine Uniform. Er wird als „Felix Martin Andreas Matthias Leonidas Herkules von und zu Blume“ vorgestellt, eine Anspielung auf seinen langen bürgerlichen Namen, wobei auf dem Plakat noch einige Zusätze dazu gedichtet wurden. In einem großen Schriftzug sind die Wörter „Imperator“ und „Diktator“ rot durchgestrichen, darunter das Wort „Demokrat“ grün unterstrichen. Das könnte eine Anspielung auf den Song „Hardcore“ aus dem Jahr 2016 sein. Darin lautet die erste Zeile: „Imperator, Diktator fick‘ das Game hardcore.“

Rapper waren offenbar nicht eingeweiht

Laut Kommentaren in den sozialen Medien wurden die Plakate in Bochum gesichtet. Auf eine konkrete Partei verweisen sie nicht. Die beiden abgebildeten Musiker wurden offenbar nicht in die Aktion eingeweiht.

Kollegah und Farid Bang sorgten 2018 mit dem Song „0815″ und der Zeile „Mein Körper definierter als von Auschwitz-Insassen“ für einen Skandal. Weil die Künstler für diesen Track mit dem „Echo“ ausgezeichnet wurden, richtete sich die Kritik auch gegen die Preisverleihung und am Ende zum Aus für den renommierten Musikpreis. Die beiden Musiker hatten danach die KZ-Gedenkstätte in Auschwitz besucht und sich beim Thema Holocaust Zurückhaltung auferlegt.

RND/ar