Ticketmaster droht Klage-Welle nach Desaster bei Ticket-Vorverkauf


FILE - Liam Gallagher performs at the Reading Music Festival, England, Aug. 29, 2021. (AP Photo/Scott Garfitt, File)

Liam Gallagher geht 2025 mit Oasis wieder auf Tour.Bild: AP / Scott Garfitt

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Jennifer Ullrich

Nach 15 Jahren haben die Gallagher-Brüder ihren Streit begraben, die Kult-Band Oasis geht 2025 wieder auf Tour. Zunächst wurden 14 Termine für Großbritannien und Irland bestätigt, am vergangenen Samstag startete der Karten-Verkauf bei Ticketmaster. Eben dieser endete für viele Fans in einem Desaster.

Neben Server-Problemen sorgte vor allem ein Faktor für Frust: die so genannte dynamische Preisgestaltung. Dabei schießen die Preise für Konzert-Tickets aufgrund der massiven Nachfrage plötzlich in die Höhe. Stehplätze für Oasis sollten laut Ticketmaster eigentlich rund 150 britische Pfund kosten, kurz nach dem Start des Sales wurden jedoch auf einmal 355 Pfund verlangt.

Die Fans von Taylor Swift und Harry Styles kennen das Modell bereits aus eigener schmerzlicher Erfahrung, immer wieder steht Ticketmaster wegen des „dynamic pricings“ in der Kritik. Das Problem: Niemand ist gezwungen, die teuren Karten zu kaufen, sodass eine rechtliche Handhabe erst einmal schwierig ist. Ein Anwalt macht verärgerten Käufer:innen dennoch Hoffnung.

Oasis-Fans können sich nach Ticket-Verkauf wehren

Nach dem Oasis-Sale bekommt Ticketmaster Gegenwind von allen Seiten, sogar die Politik möchte sich jetzt einschalten. Die britische Kulturministerin Lisa Nandy erklärte, das Kabinett wolle bald Fragen rund um die Transparenz und den Einsatz dynamischer Preise diskutieren, und auch der Premier Keir Starmer schlug sich auf die Seite der Leidtragenden.

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Gegenüber dem „Telegraph“ gibt jetzt zudem ein Anwalt eine Einschätzung ab. Laut Richard Pike, Partner bei Fieldfisher, könnten die überhöhten Preise bei Ticketmaster gegen das Verbraucherrecht verstoßen. Wegen „falscher Angaben“ seitens des Unternehmens könne man rechtliche Schritte einleiten.

„Sie müssten eine Klage vor dem Obersten Gerichtshof einreichen“, meint der Experte mit Blick auf die Fans. Und weiter: „Was die Begründetheit einer Klage angeht, denke ich, dass es Argumente gibt … Ich hatte nicht mit dieser dynamischen Preisgestaltung gerechnet. Das wurde mir erst klar, nachdem ich schon eine ganze Weile am Telefon war.“

Ticketmaster steht jetzt unter Beobachtung

Die britische Wettbewerbsbehörde und die Europäische Kommission haben inzwischen ebenfalls angekündigt, das ganze Fiasko rund um Ticketmaster zu untersuchen. Der Ticket-Anbieter argumentiert bislang, mit den dynamischen Preisen soll das Treiben auf dem Schwarzmarkt unterbunden werden.

Immer wieder nämlich landen Konzert-Karten zu Mondpreisen bei Zweitanbieter-Plattformen, die Authentizität ist hier aber nicht garantiert. Zudem profitieren die Künstler:innen in diesen Fällen nicht von den gezahlten Preisen, bei seriösen Plattformen wie Ticketmaster dagegen schon.

Oasis hatten bei Social Media klargestellt, dass die Tickets nur zum Originalpreis über ausgewählte Verkäufer weiterveräußert werden dürften. Dass dann aber bei Ticketmaster selbst die Preise scheinbar beliebig erhöht werden dürfen, sorgt nicht nur für Frust, sondern auch eine Menge Spott. Die Fans haben das Gefühl, nur sie müssen an sich Regeln halten.



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