Stadtrat befürchtet großes Chaos – Warnung für Fans

Adele spielt in München gleich mehrere Konzerte hintereinander.Bild: Gareth Cattermole/Getty Images for Adele

Musik

Weltstar Adele gastiert schon in wenigen Tagen in München. Die Sängerin wird im August ganze zehn Konzerte auf dem Münchner Messegelände geben. Insgesamt werden rund 740.000 Fans erwartet. Für ihre Mega-Show wurde sogar ein eigenes Bühnenbild entworfen. Die Deutsche Presse-Agentur zitierte Adeles Manager Jonathan Dickins. Er kündigte an, dass das Ganze „sehr persönlich und einzigartig“ werden soll.

Eigentlich habe die 36-Jährige nicht vorgehabt, in Europa aufzutreten, aber das Projekt in München habe ihre Meinung geändert. Die Zeit zwischen ihren Auftritten wird Adele in der bayerischen Landeshauptstadt verbringen. Sie hat nämlich einen kleinen Sohn, sodass dies gut damit zu vereinbaren sei, erklärte Dickins.

Derweil schlug nun der Stadtrat Alarm, da mit Adeles Konzerten in München ein großes Verkehrschaos befürchtet wird.

Organisation rund um Adele-Konzerte steht auf dem Prüfstand

Mehr als eine halbe Million Menschen werden insgesamt zu den Adele-Konzerten in München strömen. Die „TZ“ berichtete jetzt, dass die SPD im Rathaus vor einem Chaos in der Stadt warnt. Das Problem sei, dass für die Konzert-Gäste nur eine U-Bahn zur Verfügung steht. So könnte es sowohl vor als auch nach der Show zu erheblichen Einschränkungen kommen.

Die Zeitung zitierte dazu Stadtrat Nikolaus Gradl. Er meinte: „Die Messestadt Ost hat nur ein Gleis Richtung Innenstadt. Der Veranstalter geht davon aus, dass 50 Prozent von bis zu 79.000 Besuchern mit dem ÖPNV an- und abreisen wollen.“ Daher fordert er eine Auskunft vom Mobilitätsreferat München dazu.

Mit der S-Bahn zu Adele: Sperrungen sorgen für weitere Einschränkungen

Gradl, der in der SPD-Fraktion auch als Verkehrsexperte gilt, betonte mit Blick auf die Münchner Verkehrsgesellschaft: „Die MVG kann auf diesem Bahnhof maximal im 3,33-Minuten-Takt fahren. Bei einem modernen C2-Zug sind das 16.900 Besucher pro Stunde.“ Dies bedeute, dass rund 35.000 bis 40.000 Fans mit der U-Bahn fahren und folglich teilweise bis zu zwei Stunden bei der Abreise warten müssen.

In der Münchner Stadtteil Riem finden die Adele-Konzerte statt.Bild: IMAGO/Sven Simon

Hinsichtlich bereitgestellter Busse zu Adeles Konzerten gab Gradl zu bedenken: „Leider gibt es nicht ausreichend Shuttle-Busse Richtung Innenstadt durch den Veranstalter oder zu der S-Bahn-Station Riem.“ Ein weiteres Problem liege bei der S-Bahn. Er ergänzte: „An mehreren Tagen der zehn Konzerte ist die Stammstrecke gesperrt.“

Der Politiker möchte, dass an den Konzerttagen von der S-Bahn Ersatzzüge auf der Stammstrecke bereitgestellt werden.

Stadtrat kritisiert auch Adeles Konzertveranstalter

Gradl teilte direkt mit, was er von der aktuellen Situation hält: „Insgesamt müssen sich alle Akteure Gedanken machen, wie eine so hohe Zahl von Besuchern zeitnah mit dem öffentlichen Nahverkehr abreisen kann.“ Und weiter:

Im Gegensatz zu Gradl teilt die MVG die großen Sorgen rund um die Konzerte nicht. Die „TZ“ veröffentlichte folgendes Statement eines Sprechers: „Zur Anreise ab circa 16 Uhr sowie zur Abreise ab circa 21.30 Uhr verstärkt die MVG das Angebot, sodass alle drei Minuten ein Zug zwischen Messe und Innenstadt fährt.“

Der Veranstalter würde zudem zur alternativen An- und Abreise einen kostenfreien Bus-Shuttle vom U4/ U5-Bahnhof Max-Weber-Platz einrichten.

„Wir rechnen nicht mit Problemen bei Sperrungen der S-Bahn-Stammstrecke. Möglicherweise dauert die Abreise etwas länger, wenn mehr Fahrgäste die U-Bahn nutzen“, wurde zum Schluss angemerkt.