Rita Süssmuth Brustkrebs: „Sitze nicht herum und warte auf den Tod“ | Unterhaltung


Gesundheitsdrama um eine der beliebtesten Politikerinnen in der Geschichte der Bundesrepublik! BILD weiß exklusiv: Rita Süssmuth (87, CDU) ist an Brustkrebs erkrankt.

Die erste Bundesministerin für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit (1985 bis 1988) und Bundestagspräsidentin (1988 bis 1998) hat die Diagnose vor drei Jahren erhalten. Mittlerweile haben sich Metastasen gebildet. Als BILD sie darauf anspricht, lächelt Süssmuth und sagt: „Es geht mir nicht gut. Aber ich denke positiv und lasse mich nicht unterkriegen.“

Rita Süssmuth war von 1988 bis 1998 Präsidentin des Deutschen Bundestages. Nur Eugen Gerstenmaier und Norbert Lammert hatten das Amt länger inne

Rita Süssmuth war von 1988 bis 1998 Präsidentin des Deutschen Bundestages. Nur Eugen Gerstenmaier und Norbert Lammert hatten das Amt länger inne

Foto: Photothek via Getty Images

Trotz der Erkrankung hat Süssmuth wenig von der Energie verloren, mit der sie sich große Teile ihres Lebens besonders für gesundheitliche Aufklärung, Erwachsenenbildung sowie die Gleichberechtigung von Frauen und Männern eingesetzt hat. So arbeitet die Politikerin auch zwischen ihren Chemotherapien, nimmt Termine wahr. „Ich sitze nicht herum und warte auf den Tod.“

Als Süssmuth 1997 ihren 60. Geburtstag feierte, gratulierte Bundeskanzler Helmut Kohl. 1989 war sie noch mit anderen bei dem Versuch gescheitert, ihn auf einem Parteitag zu stürzen

Als Süssmuth 1997 ihren 60. Geburtstag feierte, gratulierte Bundeskanzler Helmut Kohl. 1989 war sie noch mit anderen bei dem Versuch gescheitert, ihn auf einem Parteitag zu stürzen

Foto: picture-alliance / dpa

Angst vor dem Sterben habe sie derzeit nicht. „Aber ich weiß nicht, was der liebe Gott noch mit mir vorhat. Klar ist: Ich will noch nicht sterben.“ Denn sie habe noch viel vor. „Ich möchte dazu beitragen, dass es unserer Gesellschaft besser geht. Dafür gebe ich alles.“

Von 1964 bis zu seinem Tod 2020 war sie mit Universitätsprofessor Hans Süssmuth (†85) verheiratet

Von 1964 bis zu seinem Tod 2020 war sie mit Universitätsprofessor Hans Süssmuth (†85) verheiratet

Foto: BILD AM SONNTAG

Gerade ist ihr neues Buch „Über Mut“ (Bonifatius Verlag, 18 Euro) erschienen. Darin fordert sie mehr Mut und Courage in der Politik. Zugleich ist es ein persönlicher Rückblick auf ihr Leben. Kurz bevor Süssmuth mit dem Schreiben des Buches begann, hatte sie die Krebsdiagnose erhalten. Doch statt abzubauen, kamen ihr danach viele neue Ideen für die Zukunft.

Kämpfen statt aufgeben. Das hat sie schon immer ausgemacht. Sei es im Kabinett von Bundeskanzler Helmut Kohl (†87), über den sie jetzt schreibt: „In seiner Gedankenwelt blieben Feministinnen fremde Frauenwesen.“ Oder innerhalb ihrer Partei, von der Süssmuth teilweise als „Mörderin“ diffamiert wurde, weil sie beim Abbruch einer Schwangerschaft die letzte Entscheidung bei den Frauen belassen und durchsetzen wollte.

BILD-Vize Tanja May besuchte Rita Süssmuth zu Hause in Neuss

BILD-Vize Tanja May besuchte Rita Süssmuth zu Hause in Neuss

Foto: ©Niels Starnick/BILD

Nun kämpft sie gegen den Krebs. Ihr großer Halt sind ihre Tochter Claudia Süssmuth-Dyckerhoff (57) und ihre fünf Enkelkinder. „Ich habe viele liebe Menschen um mich herum.“

Süssmuths neues Buch „Über Mut“ ist im Bonifatius Verlag erschienen

Süssmuths neues Buch „Über Mut“ ist im Bonifatius Verlag erschienen

Foto: Bonifatius

Kraft gibt der Katholikin zudem ihr Glaube. „Gott ist für mich wichtig. Er trägt mich seit vielen Jahren durchs Leben.“ Und wird ihr, da ist sich Süssmuth sicher, auch bei der jetzigen Prüfung beistehen.



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