Pocher wird für „erbärmliche“ Outfit-Wahl bei Konzert kritisiert


Oliver Pocher steht auf der Buehne und praesentiert sein Programm, Der Liebeskasper, Oliver Pocher, Friedrich-Ebert-Halle, 12.05.2024, Ludwigshafen, Deutschland. *** Oliver Pocher is on stage and pres ...

Auch Oliver Pocher war bei den Konzerten von Taylor Swift in Gelsenkirchen vor Ort.Bild: IMAGO/Steinbrenner

Musik

Hendrik Busch

Taylor Swift elektrisiert derzeit Deutschland. Für insgesamt elf Tage jettet der Popstar von Konzert zu Konzert. Swift wohnt in einem Hotel in Hamburg und spielt Konzerte in Gelsenkirchen, München und der norddeutschen Metropole.

Die Deutschlandreise der Sängerin zieht nicht nur Fans, sondern auch etliche, hiesige Prominente an. Eine Persönlichkeit, die man zwischen kreischenden Swifties nun nicht unbedingt erwartet hätte, ist Oliver Pocher. Und der Swiftie-Abstecher des Comedians blieb selbstverständlich nicht folgenlos.

Taylor Swift: Outfit-Wahl von Oliver Pocher irritiert

Grundsätzlich verhielt Pocher sich am Donnerstagabend auf dem Konzert in der Gelsenkirchener Veltins Arena unauffällig. Nur sein Outfit warf Fragen auf: Warum trug Pocher ausgerechnet ein Shirt mit dem Schriftzug „Rammstein“?

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Zur Erinnerung: 2023 erhoben mehrere Frauen schwere Vorwürfe gegen Rammstein-Sänger Till Lindemann. Im Sommer vergangenen Jahres nahm die Berliner Staatsanwaltschaft Ermittlungen auf, die jedoch nach kurzer Zeit eingestellt wurden. Seit Mai 2024 sind Rammstein wieder auf Tour, derweil halten die Diskussionen um Till Lindemann an.

Natürlich: Es steht Pocher frei, was er auf einem Taylor-Swift-Konzert trägt. Doch der Comedian hatte sich in der Vergangenheit mehrfach unterstützend zu Till Lindemann geäußert. Das Tragen eines Rammstein-Konzerts darf deshalb durchaus als Statement verstanden werden.

Muss das unbedingt auf einem Taylor-Swift-Konzert sein, wo das Publikum vor allem aus jungen Mädchen und Frauen besteht?

Auf gar keinen Fall, findet unter anderem die Schriftstellerin Tara-Louise Wittwer, die Oliver Pochers Auftritt in einem viel beachteten Instagram-Post scharf kritisierte.

Schriftstellerin kritisiert Pocher-Auftritt bei Taylor-Swift-Konzert

Der Meinungsbeitrag der Autorin wurde nach 13 Stunden über 45.000 Mal geliked. Wittwer formuliert ihre Analyse des Pocher-Auftritts mit sorgfältig abgewägten Worten, wird vor allem am Ende aber deutlich.

„Ich finde diese Art von Provokation tatsächlich erbärmlich“, schreibt sie. Wittwer erklärt, was aus ihrer Sicht, ein Taylor-Swift-Konzert für weibliche Fans bedeutet – und warum ein Rammstein-Shirt in diesem Kontext einen Fremdkörper darstellt:

„Ich rege mich nicht über ein T-Shirt auf. Ich rege mich darüber auf, dass diese gesamte Geschichte damals bewiesen hat, wie hilflos Frauen sich fühlen. Dass Frauen Girlhood bei Taylor Swift feiern.“

Weibliche Fans würden sich bei Taylor Swift sicher und verbunden fühlen, „nur damit irgendein Boomer in einem Rammstein Shirt hingeht, als blatante Provokation.“ Die Pocher-Aktion sei „nicht peinlich. Oder scheiße. Oder bösartig. Ich finde es gemein. Und gemein muss man sein wollen, das ist eine Entscheidung.“

Tara-Louise Wittwer beschäftigt sich im Rahmen ihrer Arbeit als Autorin und Webvideoproduzentin vor allem mit Feminismus und toxischer Männlichkeit. Ihr Buch „Dramaqueen: Frauen zwischen Beurteilung und Verurteilung“ schaffte es 2022 auf Platz drei der „Spiegel“-Bestsellerliste.



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