Es sagt sich so leicht: Die hat doch alles im Leben! Aber Lena Meyer-Landrut (32) ist nicht nur eine sehr erfolgreiche Künstlerin, sie kämpft auch gegen große Selbstzweifel.
In wenigen Tagen startet der 68. „Eurovision Song Contest“ in Malmö, Schweden. Vor 14 Jahren war es die damals 19-jährige Lena, die mit ihrem Lied „Satellite“ den Sieg holte und über Nacht weltbekannt wurde.
Doch mit dem raschen Ruhm kam auch der ständige Druck beliebt zu sein. In der ARD-Talkshow „3 nach 9“ spricht die Musikerin am Freitagabend über ihre vermutlich erste Kritikerin, ihre Großmutter.
„Meine Oma war definitiv immer ein großer Zweifler meiner Musik und meiner Karriere“, erzählt Lena bei Moderatorin Linda Zervakis (48). „Nicht, dass sie meine Musik nicht toll gefunden hat, aber sie hat gesagt: Du kannst ja eigentlich nicht so richtig etwas.“
Auch wenn ihre inzwischen gestorbene Oma wohl eher meinte, sie solle doch studieren und sich um eine Ausbildung kümmern, bei Lena Meyer-Landrut blieb dieser Satz hängen. Sie verinnerlichte ihn. „Ich denke dann, dass ich vielleicht gar nicht so gut bin, in dem, was ich mache und ich das eigentlich gar nicht so gut kann.“
Überraschende Worte von einer ESC-Siegerin mit mehreren erfolgreichen Alben, großen Werbedeals, neuer Platte und geplanter Tournee. Aber es zeigt auch, wie verletzlich eine Künstlerin sein kann, die über Nacht weltberühmt wurde.
„Zu mir gehören Selbstzweifel dazu, die Einordnung von meinem Wert: Bin ich genug oder eben nicht“, so die Künstlerin.
Auf die Frage nach dem Ursprung ihrer Selbstzweifel reflektiert Lena: „Leute, die in der Öffentlichkeit stehen, werden die ganze Zeit bewertet, beurteilt und verurteilt. Das ist auf jeden Fall ein guter Dünger für so ein Selbstwertproblem.“
Das Schönste, was sie sich vorstellen kann? „Gelassenheit zu haben, bezüglich des Vergangenen, dem Jetzt und der Zukunft. Ich bin noch auf dem Weg dahin.“
Zu diesem Weg gehöre auch ein Ritual von ihr und ihren Bandmitgliedern. „Die warme Dusche“ wird regelmäßig in der Band ausgerufen – dann macht jeder Teilnehmer seinem Nachbarn in der Runde ein Kompliment. Ein Werkzeug zu mehr Selbstbewusstsein.