John Mayall war einer der größten Blues-Musiker unserer Zeit. Jetzt ist er im Alter von 90 Jahren „friedlich in seinem Zuhause in Kalifornien“ gestorben, wie seine Familie mitteilte.
Die Todesursache ist unbekannt. In der Mitteilung schrieb die Familie nur: „Gesundheitsprobleme, die John dazu zwangen, seine epische Tourkarriere zu beenden, haben einem der größten Road Warriors dieser Welt endlich Frieden beschert.“
Mayall hatte ab den 60ziger-Jahren großen Einfluss auf die Rock- und Bluesmusik. Seine Band Bluesbreakers brachte spätere Stars wie Gitarrist Eric Clapton (79, „I Shot the Sheriff“), Fleetwood-Mac-Gründer Peter Green (†73) und Mick Taylor (75, spielte von 1969 bis 1974 bei den Rolling Stones) hervor.
Aufgewachsen in englischen Kleinstadt Macclesfield nahe Manchester als Sohn eines Amateur-Jazzmusikers, kam er schon früh mit der Musik in Berührung. Mit Unterstützung seines Vaters brachte sich Mayall als Teenager Gitarre, Mundharmonika und Klavier bei. Nach dem Militärdienst in Korea, Kunsthochschule und der Ausbildung zum Grafikdesigner zog er nach London und gründete die Bluesbreakers.
Seine Musik wurde prägend. 1997 sagte er dazu: „Blues war eine Neuheit für das weiße England.“ Bis heute gilt Mayall als „Vater des weißen Blues“. In Deutschland er 1988 mit Peter Maffay (74) auf dessen Album „Lange Schatten“ zusammen und ging mit ihm auf Tournee. Eine wilde Zeit für die deutsche Rock-Legende. Kürzlich sagte Maffay über die Zusammenarbeit mit ihm: „Wenn du mit John Mayall spielst, hast du das Gefühl, es gibt für dich keine Regeln mehr.“
Der mit dem britischen Ritterorden „Officer of the British Empire“ dekorierte Blues-Musiker war zweimal für den Grammy nominiert und wurde kürzlich in die Rock & Roll Hall of Fame aufgenommen.
Mayall hinterlässt seine sechs Kinder Gaz, Jason, Red, Ben, Zak und Samson, sieben Enkel und vier Urenkel. In seinen letzten Stunden sei er laut der Mitteilung von seinen früheren Frauen Pamela und Maggie, seiner Sekretärin Jane und seinen engen Freunden umgeben gewesen. Ihr letzter Wunsch: „Spiel irgendwo weiter den Blues, John!“