Komponist Vladimir Tarnopolski vor ungewisser Zukunft: Abschiebung oder Berufsverbot


Dresden. Der Moskauer Komponist Vladimir Tarnopolski, mitverantwortlich für die Schaffung des ersten Zentrums für zeitgenössische Musik in Russland, das Ensemble „Studio für Neue Musik“ und das internationale Festival „Moscow Forum“, lebt seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine im Exil in Bayern. Nun droht ihm aufgrund eines Visumproblems am 10. September die Abschiebung nach Russland.

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Tarnopolski, seine Frau und sein Sohn verließen Russland kurz nach Kriegsbeginn im März 2022. Seitdem hat sich der Komponist intensiv ins deutsche Kulturleben eingebracht, organisierte Antikriegskonzerte in Konzerthäusern wie der Elbphilharmonie Hamburg und dem Boulez-Saal Berlin. Zudem leitete er Kompositionsseminare an den Musikhochschulen München und Dresden. Auch engagierte er sich für das Artist-in-Residence-Programm der Sächsischen Akademie der Künste, das ukrainische Musiker unterstützt.

Neue Musikzeitung publiziert offenen Brief

Seine kriegskritischen Werke wurden in Deutschland und international aufgeführt. Trotz seines Engagements drohen ihm und seiner Familie in Russland Repressionen, während ein Asylverfahren in Deutschland laut eines offenen Briefs an die deutschen Regierungsbehörden ein Beschäftigungsverbot nach sich ziehen würde.

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In diesem Brief fordert FAZ-Redakteurin Kerstin Holm, Tarnopolski und seiner Familie einen Sonderstatus zu gewähren: „Es erscheint paradox, dass einem Komponisten, der Russland wegen mangelnder künstlerischer Freiheit verlassen hat, in Deutschland nahegelegt wird, sein Schaffen ganz aufzugeben.“

Link zum offenen Brief: https://www.nmz.de/politik-betrieb/musikleben/offener-brief-vladimir-tarnopolski-nicht-abschieben

Dieser Text erschien zunächst bei den „Dresdner Neusten Nachrichten“.



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