Soho Bani bringt Grönemeyers „Zeit, dass sich was dreht“ an Charts-Spitze


Der Deutsche Fußball-Bund hat den 80er-Hit „Major Tom“ zur Torhymne ernannt. Doch auf Platz eins der deutschen Single-Charts steht gerade ein anderer Fußballsong, der wie das Spiel der deutschen Elf Erinnerungen an das Sommermärchen 2006 weckt. Die Rede ist von „Zeit, dass sich was dreht“ von Herbert Grönemeyer. Es ist jedoch nicht das Original des Bochumer Sängers, dass es an die Charts-Spitze geschafft hat, sondern eine Neuinterpretation des Rappers Soho Bani (bürgerlich Felix von Heymann).

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Grönemyer ist aber trotzdem weiter Teil seines Songs, gemeinsam mit Soho Bani veröffentlichte er den Song schon im Februar dieses Jahres. Passend zur EM-Gruppenphase landete der Remix nun auf Platz eins der Charts, wie das GfK Entertainment als Ermittler der Offiziellen Deutschen Charts mitteilte. Mit der Kombination aus wiedererkennbarem Ohrwurm-Refrain und den düstereren, aggressiveren Rap-Parts dazwischen scheint die aufgefrischte WM-Hymne aus 2006 sich erneut in die Herzen der Menschen zu spielen.

Kombination von Musiklegende und Deutschrapper: Ein Hitgarant?

Für Rapper Soho Bani ist die Platzierung an der Charts-Spitze sein bisher größer Erfolg ‒ und sie scheint mal wieder zu beweisen, dass die Kombination aus älteren Musiklegenden und jungen Deutschrappern ein Hitgarant sein kann. Denken wir nur an „Komet“ von Udo Lindenberg und Apache 207 oder „Friesenjung“ von Otto Waalkes und Ski Aggu. Beide Songs schafften es ebenfalls auf Platz eins der Charts.

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Als Herbert Grönemeyer 1991 den Zuschauerrekord für ein Einzelkonzert mit 100.000 Menschen auf einer Wiese nahe Berlin aufstellte (und bis 2022 halten konnte), war Soho Bani noch nicht mal auf der Welt. Doch in den letzten Jahren hat der 1999 in Berlin geborene und aufgewachsene Musiker bereits die Grundsteine für seinen jetzigen Erfolg gelegt.

Mit „Inzidance“ landete Soho Bani einen Corona-Hit

Er startete 2017 als Untergrund-Rapper und sorgte spätestens seit der Corona-Pandemie für Aufsehen mit seinen Tracks. Der Song „tagesschau“, aufgenommen zusammen mit Nate Gordo, wurde 2020 vor allem bei Instagram ein Erfolg. Und erinnern Sie sich noch an den Ohrwurm-Song „Inzidance“ („Der Club ist heiß, die Inzidance steigt…“)? Der war auch von Soho Bani, aufgenommen mit BHZ-Mitglied Longus Mongus und erschienen im dritten Corona-Jahr 2022. Das Lied schaffte es auf Platz 49 der Single-Charts, die bis dahin höchste Platzierung für den Rapper.

Es folgten weitere Erfolge wie der Song „Cider“ feat 01099 oder sein Feature 2023 auf Ski Aggus Song „Theater“ (Platz fünf der deutschen Single-Charts). Und nun „Zeit, dass sich was dreht“, der Grönemeyer-Remix, mit dem der Rapper zuletzt am Wochenende beim Southside- und beim Hurricane-Festival auftrat, davor spielte er auf der Berliner Fanmeile. Die Posts des Rappers kommentiert auch Musikurgestein Grönemeyer immer fleißig mit Emojis, etwa dem Feuersymbol oder einem Händeschütteln.

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Grönemeyer und Soho Bani gegen Rechts

Die beiden Musiker scheinen sich nicht nur musikalisch gut zu verstehen, sondern auch mit Blick auf ihr Engagement gegen Rechts und für die Demokratie. Schon 2021 trat Soho Bani bei einer Veranstaltung der Grünen gegen Rechts in Berlin auf, 2022 kündigte er mit der Veröffentlichung von „Inzidance“ an, die Einnahmen des Musikvideos an die Charité Virchow Wedding im Rahmen des Corona Nothilfefonds spenden zu wollen. Zuletzt trat er in diesem Monat mit „Zeit, dass sich was dreht“ bei der Demo für Demokratie in Berlin auf. Und dann ist da noch der Song selbst.

Sind die Lyrics im Original motivierend und optimistisch, sind die neuen Parts von Soho Bani treibend, gar wütend ‒ das spiegelt sich auch im düsteren Musikvideo wider, in dem die Protagonisten rennend, wie auf der Flucht, zu sehen sind. „Meine Welt brennt“, heißt es da etwa, oder „Ein Junge, er hofft auf Wendung (…) Digga, heute Abend, mach ein‘ Aufstand. Mach die wach, Digga, mach noch lauter.“ Die „Berliner Zeitung“ konstatiert zu Recht: „Der Song ist quasi die Hymne zu den aktuellen Anti-AfD-Protesten. Und zwar genau jene, die wir brauchen.“

Grönemeyer ist „komplett baff & albern glücklich“

Das könnte ein Grund mehr dafür sein, dass nicht nur Soho Bani, sondern auch der 68-Jährige Grönemeyer mächtig stolz auf den Erfolg des Songs ist. Jedenfalls schreibt er auf Instagram zu der Charts-Platzierung: „Ich bin komplett baff & albern glücklich. Freu mich riesig“.

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Bleibt nur noch abzuwarten, wie lange sich „Zeit, dass sich was dreht“ von Soho Bani und Grönemeyer in den Charts hält. Die Latte liegt hoch: Das Original war ganze 37 Wochen in den deutschen Charts. Damals wurde Deutschland Weltmeister. Wenn sich das Sommermärchen wiederholt, dürfte das sicherlich auch dem Erfolg des Rappers weiter in die Karten spielen.





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