Details über ihr neues Album, Kritik an der Gen Z und Jugendsünden


ARCHIV - 26.08.2022, Gro

Die Sugababes sind wieder in Originalbesetzung unterwegs. Von links: Mutya Buena, Siobhán Donaghy und Keisha Buchanan.Bild: PA Wire / Ben Birchall

Interview

05.06.2024, 07:5605.06.2024, 14:26

Ronja Brier

Sie nennen sich gegenseitig „Girls“, lachen mitten im Gespräch laut los und ein bisschen wirkt es so, als wären sie immer noch die Teenagerinnen von damals, als die Sugababes in den Nullerjahren mit Hits wie „Overload“ den großen Durchbruch geschafft haben.

25 Jahre ist das jetzt her. Im Laufe ihrer Bandgeschichte gab es die Sugababes in den verschiedensten Besetzungen – auch Atomic-Kitten-Sängerin Heidi Range war mehrere Jahre dabei. Seit 2019 sind Keisha Buchanan, Mutya Buena und Siobhán Donaghy wieder in Originalbesetzung unterwegs. Dieses Jahr kommt das neue Album. Zudem feiert die Telekom mit einem Auftritt der Sugarbabes den Start der diesjährigen Gen-Z-Kampagne.

Sugababes

Die Sugababes treten in einem Berliner Späti im Rahmen einer Telekom-Aktion auf. Bild: Deutsche Telekom AG / Markus Nass

Wir haben das Trio in Berlin zum Interview getroffen.

watson: Die Sugababes gab es in verschiedenen Konstellationen und in ganz unterschiedlichen Zeiten: Was macht die Band eigentlich aus?

Keysha Buchanan: Was die Sugababes ausmacht, ist auf jeden Fall, wie wir miteinander harmonieren, wenn wir zusammen sind. Das funktioniert einfach. Das ist einmalig. Wir haben inzwischen eine ziemlich lange Reise zusammen gemacht. Wir sind zusammen gewachsen, wir müssen uns nicht mehr verstellen.

Was ist heute anders als damals?

Keysha: Ich glaube, heute können wir viel besser jeden Aspekt von dem, was wir tun, genießen. Als wir angefangen haben, waren wir Teenager. Teenager mit komplett vollen Terminkalendern! Aus heutiger Sicht würde ich sagen, wir haben einfach gemacht, aber vieles gar nicht verstanden. Das ist inzwischen anders. Heute sind wir Businesswomen.

Sugababes

Überraschungsauftritt in Berlin: Bei der „Telekom Electronic Beats“-Veranstaltung präsentieren die Sugababes ihren Hit „Push the button“.Bild: Deutsche Telekom AG / Spyros Rennt

Über was müsst ihr heute lachen, wenn ihr zurückdenkt?

Siobhán Donaghy: Oh, es gibt viele Bilder von uns aus den Anfangsjahren, über die wir heute lachen. Wir hatten einige Looks, meine Güte … So wie wir gestylt waren, mit dem Make-up und den Haaren, sahen wir viel älter aus als wir wirklich waren.

Ihr könntet ein paar dieser Bilder noch mal auf Social Media teilen.

Siobhán: Oh, wir können diese Bilder unmöglich auf Social Media teilen. Tun wir lieber so, als würde es diese Bilder nicht geben.

Was würdet ihr heute anders machen?

Siabhán: Es gibt nichts, was wir bereuen. Aber heute denke ich oft, wie jung wir waren, als wir angefangen haben in der Musikindustrie. Das war nicht immer leicht für uns. Ich wünschte, wir hätten etwas mehr Unterstützung und Hilfe bei all dem bekommen. Aber so war das im Business. Und letztlich hat es die Verbindung zwischen uns gestärkt und uns dahin gebracht, wo wir heute sind. Ich bin so stolz auf uns.

Die Telekom feiert mit euch den Start der diesjährigen Gen-Z-Kampagne. Es gibt viele Klischees über diese Generation. Es heißt oft, sie sei faul, egoistisch. Ist da was dran?

Keysha: Jede Generation wird kritisiert. An diesen Klischees ist nie was dran. Wir wurden damals genauso kritisiert wie heute die Gen Z.

Für was bewundert ihr die Gen Z?

Keysha: Ich sehe bei der Gen Z ganz viel Positives. Sie sind sehr selbstbewusst. Sie haben ein politisches Selbstverständnis, das wir früher nicht hatten. Und sie treten auch für Ihre Meinung ein. Die Gen Z ist viel mutiger. Sie kümmern sich einfach nicht darum, was schiefgehen könnte. Und das ist toll.

Siabhán: Viele haben schon in jungen Jahren ein beeindruckendes unternehmerisches Denken, sie haben Visionen und gründen Unternehmen, um sie zu realisieren. Sie sind auch bereit, dafür Risiken einzugehen.

Mutya Buena: Man muss nur einmal auf Tiktok gehen und sieht sofort: Sie sind so aktiv und haben so viele Ideen! Dabei haben junge Menschen es heute wirklich nicht leicht. Die Job-Aussichten sind in vielen Bereichen nicht gerade vielversprechend, die Kosten für eine Wohnung werden immer teurer und dazu kommt die Klimakrise. Mit solchen Problemen mussten wir früher nicht umgehen.

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Nutzt ihr Tiktok selbst regelmäßig?

Mutya: Tiktok hat mich durch die Pandemie gebracht. Ich könnte mir ununterbrochen Comedy-Programme ansehen. Ich informiere mich auch über Tiktok. Natürlich finden wir auch neue Musik dort. Aber genau deshalb habe ich auch eine Hass-Liebe zu Tiktok. Wenn ich einmal anfange, kann ich nicht mehr aufhören.

In der Telekom-Kampagne geht es um Sommer, Feiern, eine gute Zeit: Wer von euch kann am wildesten feiern?

Siabhán: Mutya.

Keysha: Definitiv Mutya.

Mutya: Ich mag es gerne, ein bisschen Party zu machen. Vor allem, in der Festival-Saison. Zu Hause kann ich ziemlich langweilig sein, muss ich zugeben. Aber wenn ich mit den Girls unterwegs bin, gerade im Tourbus, dann haben wir einfach Spaß.

Gibt es eine Jugendsünde, von der ihr erzählen wollt?

Keysha: Die werden niemals öffentlich werden. Was in unserem Team passiert ist, bleibt im Team. Da sehe ich durchaus auch Vorteile, dass wir ohne Social Media aufgewachsen sind. ‌

Ihr singt nicht nur in einer Band zusammen, ihr seid seit mehr als 25 Jahren auch Freundinnen. Was bedeutet euch diese Freundschaft?

Mutya: Wir sind füreinander wie Schwestern. Wir verbringen so viel Zeit miteinander. Und es ist trotzdem immer Quality Time.

Siabhán: Das hat sich mit den Girls über die ganzen Jahre kein bisschen verändert.

Keysha: Doch, eigentlich ist es immer intensiver geworden.

Wenn drei Frauen Musik machen, will ich auch fragen: Habt ihr auch eine feministische Botschaft? Würdet ihr euch Feministinnen nennen?

Keysha: Ich versuche, alle Menschen zu unterstützen, nicht speziell Frauen.

Mutya: Sehe ich genauso. Ich will mich ungern einengen lassen von dem Begriff.

Siabhán: Ich habe damit gar kein Problem. Ich nenne mich gerne eine Feministin, auch weil ich glaube, das hilft dem Ganzen. Eigentlich seid ihr beide auch Feministinnen. Aber ihr nennt euch nicht so.

Keysha: Der Begriff macht mir ein bisschen Angst. Aber wir sind alle Girls-Girls und unterstützen uns gegenseitig.

2024 kommt ein neues Album von euch raus. Was dürfen wir erwarten?

Siabhán: Unser neues Album hört sich an wie unsere ganz große Reise, die wir bis hierhin zusammen gemacht haben. Es ist eine Sammlung all der Sugababes-Momente und -Erinnerungen, die uns wichtig waren. Wir mögen es, mit verschiedenen Genres zu spielen und werden das auch auf dem neuen Album wieder tun. Es war unfassbar schön zu sehen, dass eine total natürliche Synergie direkt wieder da ist, wenn wir zusammen singen – ganz egal, wie lange wir nicht zusammen im Studio gestanden haben.



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