Weiteres Lokal aus Kampen veröffentlicht Statement zu Rassismus-Vorfall an Pfingsten


Kampen/Sylt. Nachdem ein rassistisches und ausländerfeindliches Video aus dem Lokal „Pony“ für Aufsehen gesorgt hat, erklärt nun auch der „Club Rotes Kliff“ aus Kampen auf Sylt in einer Story auf Instagram, dass es dort ebenfalls einen Eklat mit ähnlichem Hintergrund gegeben haben soll. „Leider hatten auch wir zu Pfingsten einen Rassismus-Vorfall. Wir haben die betreffenden Personen, die wir finden konnten, aus dem Club verwiesen und ihnen Hausverbot erteilt“, schreiben die Betreiber des Lokals.

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Was genau passierte, war am Freitagabend noch unklar. Trotz Nachfrage äußerten sich die Betreiber Peter Kliem und Beate Stoltenberg bisher nicht persönlich. In dem Statement des Clubs wird betont, dass die Einrichtung seit mehr als vier Jahrzehnten für Diversität stehe. Man distanziere sich daher „eindeutig und unmissverständlich von jeglicher Form von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit“.

Spielte auch hier „L‘amour toujours“ von Gigi D‘Agostino eine Rolle?

Es gibt Anzeichen dafür, dass es sich um einen ähnlichen Vorfall wie in dem Lokal „Pony“ handeln könnte. Dort hatte ein Gruppe junger Männer und Frauen rechte Parolen zu dem Lied „L‘amour toujours“ von Gigi D‘Agostino gegrölt. In der Stellungnahme des „Club Rotes Kliff“ heißt es nun: „Einen weltbekannten Partysong zur Propaganda für Rassismus und Diskriminierung zu nutzen, ist erbärmlich und widerlich.“ Ein Mitarbeiter des Clubs deutete auf Anfrage des RedaktionsNetzwerks Deutschland (RND) an, dass in diesem Fall dasselbe Lied eine Rolle gespielt haben könnte – wollte sich darüber hinaus aber nicht zu näheren Einzelheiten äußern.

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Fakt ist, dass der Song schon länger von der rechten Szene genutzt wird. Bereits seit Monaten instrumentalisieren Neonazis das eigentlich harmlose Musikstück. Der genaue Ursprung des rassistischen Textes ist dabei nicht ganz klar. Kommentare in den sozialen Medien deuten darauf hin, dass die umgedichtete Version von „L‘amour toujours“ in Neonazi-Kreisen bereits seit einigen Jahren die Runde macht.

Erstmals der breiten Öffentlichkeit bekannt wurde die Umdichtung durch einen Eklat auf einem Dorffest in Mecklenburg-Vorpommern. Beim Erntedankfest in der Gemeinde Bergholz in Landkreis Vorpommern-Greifswald hatte Mitte Oktober des vergangenen Jahres eine Gruppe junger Männer ausländerfeindliche Sprüche zu dem Song gegrölt (+). Der Fall sorgte bundesweit für Schlagzeilen, als sich Mitte November dann ein Video des Vorfalls in den sozialen Netzwerken verbreitete.

RND/sis



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