Zentralrat der Juden kritisiert Umgang mit Eden Golan


Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, hat den Umgang mit der israelischen Teilnehmerin beim Eurovision Song Contest (ESC) im schwedischen Malmö kritisiert. Sängerin Eden Golan hatte bei dem Wettbewerb Platz fünf für das Land geholt.

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Schweiz gewinnt Eurovision Song Contest

Es ist das dritte Mal, dass die Schweiz den ESC für sich entscheidet.

„An dem ESC wurde leider deutlich, wie weit wir in Europa schon gekommen sind“, sagte Schuster dem „Tagesspiegel“. Es sei bereits ein Fehler gewesen, die Veranstaltung überhaupt in Malmö auszutragen. „Denn wenn es eine Stadt in Europa gibt, wo der Antisemitismus besonders ausgeprägt ist, dann ist es Malmö.“

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Golans Auftritt und die Punkte, die an Israel vergeben wurden, wurden beim Finale von Störern in der ESC-Halle immer wieder mit Pfiffen und Buhrufen quittiert. Aus Deutschland bekam Golan am Samstagabend hingegen die volle Punktzahl 12 für ihren Auftritt. Schuster dazu: „Das ist auf schon ein großartiges Signal, doch es geht ja weniger um Solidaritätsbekundungen. In erster Linie kam ihr Lied gut an, und das sollte bei solchen Veranstaltungen auch im Vordergrund stehen.“

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Antisemitismusbeauftragter der Bundesregierung alarmiert

Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, hat sich der Haltung des Zentralrats der Juden angeschlossen und die Proteste gegen die Teilnahme Israels beim Eurovision Song Contest (ESC) verurteilt. „Es entspricht einem gängigen antisemitischen Muster, Israelis kollektiv in Haftung für Handlungen ihrer Regierung oder ihrer Armee zu nehmen, die sie oftmals selbst verurteilen“, sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Hierunter leidet gerade die progressive israelische Kulturszene bereits jetzt erheblich und sieht sich zunehmender internationaler Isolation ausgesetzt.“

Demonstrationen hatte es in den vergangenen Tagen rund um den ESC-Veranstaltungsort im schwedischen Malmö gegeben. Sie richteten sich gegen die Entscheidung der Veranstalter, Israel trotz des Gaza-Krieges antreten zu lassen. Das Land reagierte mit dem Krieg auf die von palästinensischen Terroristen am 7. Oktober in Israel verübten Massaker. Am Samstagabend führte die Polizei neben weitere Demonstranten auch die Klimaaktivistin Greta Thunberg (21) ab.

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Dazu sagte Klein laut dem vorab veröffentlichten Bericht: Dass Thunberg an den „fehlgeleiteten Demonstrationen“ teilgenommen habe, sei traurig, aber nicht überraschend. „Sie sollte sich ebenso wie die Protestierer hierzulande klarmachen, dass sie an absolut falscher Stelle angreift.“

RND/dpa



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