Peter Maffay rockt den Regen in Rostock weg | Unterhaltung


Als Peter Maffay (74) die Bühne im ausverkauften Ostseestadtion betritt, zeigt der Himmel, was er davon hält, dass Deutschlands erfolgreichster Rock-Star seine Abschiedstournee startet: er weint. Doch der Regen machte weder den 20 000 Fans noch dem Sänger etwas aus.

Als Maffay 1986 erstmals in der DDR auftreten durfte, spielte er in Rostock. Deshalb wählte er die Hansestadt als Beginn seines Abschieds vom Tourneeleben. Der zweite Kreis seines musikalischen Lebens schließt sich dann am 20. Juli in Leipzig. Dort, wo der Sänger 1990 sein größtes Einzelkonzert mit mehr als 60 000 Fans spielte, wird er sich endgültig verabschieden.

Schlagzeuger Bertram Engel (l.) und Peter Maffay spielen seit 1977 zusammen

Schlagzeuger Bertram Engel (l.) und Peter Maffay spielen seit 1977 zusammen

Foto: Bernd Wüstneck/dpa

Aber warum eigentlich? Maffay, der im August 75 wird, ist in bester Verfassung.

Drei Stunden rockt er die ausverkaufte Arena. Kraftvoll und mit Europas bester Band im Rücken ist er weit weg vom Rentnerdasein. Vor allem bei Klassikern wie „Eiszeit“ oder „Gelobtes Land“, seiner Liebeserklärung an das Motorrad, entfalten Maffay und seine Musiker einen einzigartigen, mit Perfektion gespielten Druck. So pusten sie sogar nach einer Stunde den Regen weg.

Dazu ist er 54 Jahre nach seinem Durchbruch mit „Du“ so locker wie nie. Hinter der Bühne, so heißt es, ist er der akribische und detailbesessene Band-Chef geblieben. Doch die Show spielt Maffay mit einer fast unbekannten Leichtigkeit. Er gibt nicht nur anderen Stars und Musikern wie seinem Sohn Yaris (20), Songwriter Johannes Oerding (42), Backgroundsängerin Linda Teodosiu (32) und Musik-Legende Anastacia (55) eine Bühne und lässt sie glänzen.

Maffay zeigt auch, dass er richtig witzig sein kann. Als er mit dem Motorrad auf die Bühne fährt und sich ins Nasse stellt, sagt der 1,68 Meter große Rocker: „Meine Mutter hat immer gesagt: ‚Stell dich in den Regen, dann wächst du noch ein bisschen.‘ Das habe ich mein Leben lang versucht. Vergeblich …“

Maffay in seinen Anfangsjahren in der ZDF-„Hitparade“

Maffay in seinen Anfangsjahren in der ZDF-„Hitparade“

Foto: picture-alliance/ dpa

Es ist allerbeste Unterhaltung. Maffay zeigt, dass er sich zu Recht den Ruf aufgebaut hat, der deutsche Bruce Springsteen (74) zu sein. Der Stadien füllt und den am Ende 320 000 Fans bei seiner Abschiedstournee gesehen haben.

Nach dem Konzert in Rostock sagt er zu BILD: „Ein fantastischer Abend, ein toller Auftakt, ein wunderbares Publikum, eine beseelte Band und zwei großartige Künstler mit Johannes Oerding und Anastacia. Wir haben im Regen getanzt und gefeiert. Wir freuen uns auf die kommenden Konzerte.“

Maffay will künftig mehr Zeit mit seiner Frau Hendrikje (37) und der gemeinsamen Tochter verbringen

Maffay will künftig mehr Zeit mit seiner Frau Hendrikje (37) und der gemeinsamen Tochter verbringen

Foto: Jennifer Többen

Maffay ist richtig glücklich. Trotz allem mag er den Rhythmus von neuem Album und einem Leben unterwegs nicht mehr. „Alles im Leben hat seine Zeit“, sagt er.

Also warum? Der Grund ist zuckersüß, fünf Jahre alt und sitzt auf der Tribüne des Ostseestadions mit pinkfarbenen Ohrschützern: Maffays Tochter Anouk. Ihr will er künftig noch stärker all seine Zeit widmen.

So ganz will er nach 20 Nummer-1-Alben dann doch nicht aufhören. „Wir machen natürlich weiter Musik“, verspricht er seinen Fans. Nur eben nicht mehr auf Tournee.



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