ESC-Regeln: So funktioniert der Eurovision Song Contest | Unterhaltung


Der nächste Eurovision Song Contest (ESC) findet vom 7. bis 11. Mai 2024 in der Malmö Arena in Schweden statt.

Im Vordergrund für die Fans: Tolle Musik, interessante Interpreten aus ganz Europa und eine eindrucksvolle Show. Für die Fans ist das beim Eurovision Song Contest die Hauptsache.

Dahinter stecken ein strenges und kompliziertes Regelwerk und ein akribisch geplanter Ablauf.

Hier kommen Informationen zur Bewerbung, den Auswahl-Runden und der Bewertung im Finale des Eurovision Song Contest.

Mit der Zeit ist der ESC immer größer geworden. Beim ersten ESC in Lugano 1956 gab es nur sieben Teilnehmer-Länder. 2024 sind es 31. Weil das an einem Abend nicht mehr zu schaffen ist, gibt es seit 2008 vor der Endausscheidung zwei Semi-Finals.

Die Regeln des ESC

Was in den Anfangsjahren noch eine überschaubare To-do-Liste war, ist mit der Zeit zu einem riesigen Regelkatalog geworden.

Wie immer bei Regeln, gibt es auch Ausnahmen. Und: Wer gegen die Regeln verstößt, wird disqualifiziert!

✷ So wurde beispielsweise 2021 die Teilnahme der belarussischen Gruppe Galasy ZMesta mit dem Song „Ya nauchu tebya“ abgelehnt. Die Begründung: Der Song verstoße gegen die nicht-politische Einstellung des ESC.

Nach der aktuellen Fassung der ESC-Regeln gilt für alle Interpreten:

  • Die Interpreten müssen mindestens 16 Jahre alt sein.
  • Jeder Interpret darf in einem Jahr nur für ein Land antreten.
  • Es dürfen höchstens sechs Personen auf der Bühne mitwirken.
  • Das Lied muss live gesungen werden, ausgenommen der Begleitgesang.
  • Lied oder Auftritt dürfen keine politische Botschaft enthalten oder dem Image des Wettbewerbs schaden.
  • Lied oder Auftritt dürfen kein Fluchen und keine Werbung enthalten.
  • Beim Auftritt dürfen keine Tiere mitwirken.
  • Die Lieder dürfen frühestens am 1. September des Vorjahres veröffentlicht werden (diese Regel gilt seit dem 1. September 2010).
  • Es muss sich um einen Originalsong handeln, darf also keine Coverversion eines älteren Liedes sein.
  • Die Länge des Beitrags darf maximal drei Minuten betragen
  • Die Instrumental-Musik wird als Playback eingespielt.

Gut zu wissen: Zu sehen ist der „Eurovision Song Contest“ unter eurovision.de und auf Abruf in der ARD Mediathek. Das große Finale am 11. Mai 2024 wird zusätzlich ab 21 Uhr live im Ersten übertragen.

Weitere Regeln zur Teilnahme sind unter anderem:

  • Garantierte Teilnehmer („Big Five“) sind die fünf Hauptgeldgeber der EBU (Europäische Rundfunkunion) sowie der Titelverteidiger, der gleichzeitig auch Gastgeber ist.
  • Es gibt zwei Halbfinale, wobei jeweils die Top 10 ins Finale kommen.
  • Weder im Halbfinale noch im Finale kann für das eigene Land gestimmt werden.
  • Beim ESC gilt politische Neutralität, da die Show und vor allem der Zusammenhalt der Staaten im Vordergrund stehen.
  • Der Titel darf vorher keinen kommerziellen Erfolg erzielt haben.
  • Die Vortragssprache darf selbst gewählt werden.
  • Es werden nationale Punkte vergeben, eine Kombination aus Jury- und Televoting.

(Quelle: NDR)

So werden die Finalisten ermittelt

In zwei Halbfinal-Shows treten die Acts gegeneinander an. Neu dieses Jahr: Die Jury in den ESC-Halbfinalshows wird abgeschafft. Nur noch das Televoting entscheidet darüber, welche Teilnehmer-Acts ins Finale kommen — immer zehn aus dem ersten und zehn aus dem zweiten Halbfinale.

Übrigens: Ab 2023 können erstmals auch Fans abstimmen, deren Länder nicht am ESC teilnehmen. In diesen Ländern gibt es dafür diesmal ein kostenpflichtiges Online-Voting. Hier werden alle Stimmen addiert und in der Sendung bekannt gegeben. Gewertet werden diese Stimmen genauso, wie bei einem Teilnehmerland.

Warum muss sich Deutschland nicht für den ESC qualifizieren?

☞ 1996 scheiterte der deutsche Beitrag „Planet of The Blue“ an einer internen Qualifikationsrunde. Deutschland konnte plötzlich gar nicht mehr am ESC-Finale teilnehmen.

☞ Ein Jahr später wurde deswegen die Big-Four-Regelung geschaffen. Diese besagt, dass Deutschland, Frankreich, Spanien und das Vereinigte Königreich automatisch qualifiziert sind, da sie nicht nur die Hauptgeldgeber sind, sondern auch für die meisten Zuschauerquoten sorgen.

☞ Seit dem ESC in Düsseldorf 2011 gilt die Regel auch für Italien und heißt Big Five.

Die Punktevergabe im Finale

Im ESC-Finale hofft jedes Team natürlich auf die heiß begehrten 12 Höchst-Punkte.

✔︎ Die Zusammensetzung dieser Quote wird aus beidem gebildet: dem Jury- wie auch dem Zuschauer-Voting.

✔︎ Zuerst werden die Stimmen der Jury und der Zuschauer separat gewertet. Aus der Stimmenverteilung ergibt sich eine Top Ten der Länder.

✔︎ Für den ersten Platz gibt es dann die berühmten 12 Punkte, für den zweiten Platz zehn Punkte, für den dritten Platz acht Punkte und dann jeweils einen Punkt weniger absteigend bis zum zehnten Platz.



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